Langsam aber sicher neigt sich meine Tour durch alle 47 Länder Europas dem Ende zu. In den letzten paar Tagen und Wochen war ich in den höchsten Bergen der Alpenländer unterwegs und es fühlt sich immer mehr wie zu Hause an. Die Alpen sind für mich ein Ort, an dem ich mich wieder sicher fühle, keine Angst vor wilden Tieren - insbesondere Hunden - mehr habe, das Leitungswasser wieder geniessbar ist und ich mich wieder mühelos mit den Leuten verständigen kann. Ich möchte diesen Blogbeitrag dort fortsetzen, wo der letzte aufgehört hat, nämlich in Kroatien. Aber weil es für mich momentan nicht nur physisch sondern auch psychisch sehr intensiv ist und ich kaum Zeit habe, alle Eindrücke zu verarbeiten, möchte ich hier wieder einmal etwas mehr Bilder statt Text teilen: KroatienIm November ist mir in Porto (Portugal) ein junger Herr - Charles war sein Name - hinterhergerannt, um mich zu fragen, wieso ich mit Eispickel unterwegs bin. Im März hat er mich dann in Paris zu sich nach Hause eingeladen und mir die Stadt gezeigt. Dann ist er selber mit dem Fahrrad aufgebrochen, hat kürzlich in meinem Bett in der Schweiz geschlafen und dann haben wir uns in Split wieder getroffen. Ich war für zwei Tage mit ihm gemeinsam unterwegs und es war einfach fantastisch! Kroatien hat einfach noch sooo viel mehr zu bieten, als die unglaublich touristische Küstenregion! SlovenienSlovenien war das allerletzte Land das mir noch gefehlt hat. Ljubliana die letzte Hauptstadt. Von da an drehte sich alles nur noch um die höchsten Berge der Alpenländer! ÖsterreichDas Wetter am Grossglockner sah nicht wirklich gut aus. Ganz spontan hat Andreas "Rambo" Ropin für eine gemeinsame Besteigung zugesagt. Er war früher Alkoholiker, Spielsüchtig und Kettenraucher, hat aber vor 15 Jahren mit diesem Lebensstil abgeschlossen und ist jetzt Extremsportler und Ultratrairunner. Schlussendlich hatten wir trotz nicht allzu sommerlichem Wetter einen richtig guten Tag! DeutschlandGibt nicht viel zu sagen. Die Zugspitze ist landschaftlich ein herrlicher Berg, hat einfach viel zu viele Leute dort. Und wenn man auf dem Gipfel als allererstes einen betagten Herren im Rollator sieht, dann fühlt man sich schon eher wie im falschen Film... Wollte eigentlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel sein, konnte aber aufgrund von Gewitter nicht in der Nacht starten... War trotzdem wunderschön. LiechtensteinDas Leben ist irgendwie einfach besser, wenn man nur 1 Stunde geschlafen hat. Vor allem, wenn man mit Maximilian in den Bergen unterwegs ist... SchweizDas Gefühl das man hat und die Emotionen die man durchlebt, wenn man nach ca. 35'500 Kilometern durch 47 Länder in knapp 200 Tagen wieder zurück im schönsten Land Europas ist und dieses Land sogar "zu Hause" nennen darf, ist ziemlich unbeschreiblich. Für mich ging es einmal quer durch das ganze Land, über Oberalppass, Furkapass nach Zermatt und später durch das ganze Wallis, über den grossen Sankt Bernhard nach Italien.
Vor 2 Jahren schrieb ich meine Maturaarbeit unter dem Titel "Tour dör d'Schwiiz". Dabei besuchte ich mit dem Rennrad alle 250 Städte der Schweiz und bestieg den höchsten Berg in allen 26 Kantonen. Dabei kamen immerhin etwa 7'500km und 100'000 Höhenmeter in 38 Tagen zusammen. Auf jeden Fall war ich im Rahmen dieses Projekts schon einmal auf der Durfourspitze - ihrerseits mit 4634m.ü.M der höchste Punkt der Schweiz. In einem Tag ab Zermatt auf den Gipfel und wieder runter. Da ich aber nicht noch einmal die gleiche Tour noch einmal machen wollte, beschloss ich, dieses mal den Dom - mit 4546m.ü.M der höchste Berg, der komplett innerhalb der Schweiz ist. Ein weiterer hervorragender Tag, gemeinsam mit Martin Anthamatten. Und nach allen anderen Dingen, die ich schon mit Martin gemacht habe, fühlte sich das Ganze wie ein Morgenspaziergang von Randa auf den Dom an. Und pünktlich zum Mittagessen waren wir wieder unten... :)
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