Eigentlich sollte ich ja schon längstens irgendwo am anderen Ende des Kontinents neue Länder bereisen. Ein paar gebrochene Finger haben mich jedoch davon abgehalten, mein Bikepacking Europe Projekt bereits im Januar wieder fortzusetzen. Stattdessen sollte ich bis im April daheim verweilen und meine Hand heilen lassen. Das wurde mir dann aber doch ein wenig zu bunt, daher habe ich mich Mitte Februar wieder in den Sattel geschwungen und mich auf die Suche nach den schönsten Städten, Stränden, Dörfer und Landschaften in Italien gemacht und nebenbei quasi als Zusatzmission noch die beste Pizza des Landes zu finden versucht. In 13 Tagen bin ich durch vier Länder (Schweiz, Italien, Vatikan und San Marino) geradelt, hab 2 Landeshöhepunkte bestiegen (Vatikanstaat und San Marino), drei Hauptstädte besucht (Vatikan, San Marino und Rom), 2350 Kilometer und 30'000 Höhenmeter zurückgelegt, meistens draussen geschlafen und in Rom die wohl beste Pizza der Welt gefunden. Ein paar Highlights waren: -Der erste Sonnenaufgang am Vierwaldstättersee auf dem Velo (nach einer viel zu langen Verletzungspause) - Das Tessin (das fast so schön ist, wie Italien) -Como (gibt dort auch schlechte Pizza) -Mailand (bereits am ersten Tag) -Genua (und das Mittelmeer am zweiten Tag erreicht zu haben) -Portofino (und die Nacht unter einem Boot im lokalen Hafen, weil es geregnet hat) -Cinque Terre am Mittelmeer (mit den vielen wunderschönen bunten Häusern, ganz ohne Touristen) -Lucca (die herrliche Stadt wo man auf der Stadtmauer Velofahren kann) -Pisa (und der schiefe Turm, fast ohne Touristen) -Florenz (die wunderschöne Hauptstadt der Toskana mit dem eindrücklichen Duomo) -Die Toscana (mit den unzähligen sanften Hügeln und Weinbaugebieten) -Siena (eine schöne Stadt in der Toskana) -Viterbo (eine weitere schöne Stadt, zu der es eigentlich nicht viel anzufügen gibt) -Rom (mit einer spontanen Privatführung, sehe spannenden Einblicken und bestem Essen von einem echten Hellebardier aus der Schweizergarde) -Der Vatikan (und der Besuch in der Kuppel des Petersdoms, dem höchsten Punkt des Vatikans) -Spoleto (sehr schöne Stadt) -Assisi (sehr schöne Stadt) -Perugia (sehr schöne Stadt, Hauptstadt von Umbrien) -ein herrlicher Sonnenuntergang auf dem höchsten Berg in San Marino (Monte Titano, gerade mal 739m hoch) -eine Nacht am Strand in Rimini (nach der zweiten Pizza im Restaurant hat mir der Besitzer noch eine hausgemachte Panetone mit auf den Weg gegeben) -Ravenna (sehr schöne Stadt, leider hats geregnet) -Venedig (mit den unendlich vielen Gassen und Kanälen, an einem verregneten Morgen ganz ohne Touristen) -als jemand, der mich auf dem Land campieren gesehen hat, die Polizei angerufen hat, diese den Landbesitzer auf mich aufmerksam machte und er mir dann Honig und Olivenöl schenken wollte (sehr sympathischer Bauer, sehr unsympathische Person, die die Polizei rief) -Verona (sehr schöne Stadt, mitten in der Nacht) -der Gardasee (grösster und schönster See Italiens mit vielen wunderbaren Dörfern und der besten Glacé) -Madonna di Campiglio (mitten in der Nacht) -Passo di Tornale (mit ganz vielen Kurven, mitten in der Nacht) -Val di Sole (herrliche Berglandschaften, leider im Regen) -kurz vor Mitternacht bei -18°, Windböen über 100km/h und heftigstem Schneesturm auf dem Berninapass (eher ungemütlich, nicht zu empfehlen...) -die anschliessende Einladung für eine warme Nacht in Pontresina (im Keller des Restaurants, fast wie im Hotel) -die abenteuerliche Fahrt über den schneebedeckten Julierpass (eher ungemütlich, Pässefahrten mit dem Rennrad sind im Februar eher nicht zu empfehlen...) Schliesslich aber auch all die schönen, vielleicht weniger bekannten Orte dazwischen, das unglaublich wohlschmeckende Essen überall, die spontanen Einladungen, all die lieben Menschen, wenn nach dem schlechten Wetter die Sonne wieder kam oder die Tatsache, dass kaum Touristen unterwegs waren. Einmal mehr bin ich mit der Erkenntnis, dass das simple Leben auf dem Fahhrrad auf so vielen Ebenen unglaublich gewinnbringend und bereichernd ist, wieder nach Hause gekommen. Nun versuche ich, meine Hand wieder ganz fit zu bekommen, alles, was noch nötig ist zu erledigen und vorzubereiten, zu planen und zu organisieren, mein Material noch weiter zu optimieren, ein paar Tage in Saas Fee zu verweilen und dann im März hoch motiviert in 5 Monaten noch die restlichen 40 Länder in Angriff zu nehmen. Wenn alles einigermassen gut läuft, bin ich fest davon überzeugt, dass ich noch vor dem Studium alle Länder schaffen kann. Wie immer verfolgt man meine Abenteuer am besten auf Instagram, dort gibt es tägliche Foto- und Video-Updates
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